Zeitzeugen machen Geschichte lebendig
Die Schüler des Seminarkurses Geschichte hatten heute die Gelegenheit im Rahmen ihrer Recherchen für die Seminararbeit, vier Zeitzeugen in Potsdam zu treffen und zu befragen. Die intensiven Gespräche in kleinen Gruppen drehten sich um die persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen im Alltag DDR, um Fluchtversuche und Fluchthilfe, um Hafterfahrungen und Verluste. Die Feedbackrunde im Anschluss bestätigte, dass die Gesprächsrunden von allen Seiten her ein Erfolg waren und die Zeitzeugen schätzten die gute Vorbereitung unserer Schüler und die angenehme Atmosphäre. Sogar ein Kuchen wurde in Vorbereitung auf das Gespräch gebacken – das hatte Frau Ottmann, die unserer Schule schon mehrfach als Zeitzeugin zur Verfügung stand, bisher auch noch nicht erlebt. Frau Ottmann, geboren 1946, wurde vom MfS wegen Fluchthilfe und Ausreisebegehren verhaftet, verurteilt und nach eineinhalb Jahren durch Generalamnestie aus dem Frauengefängnis Hoheneck entlassen. Heute ist sie Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Projektwerkstatt »Lindenstraße 54« e.V. in Potsdam, welche es sich zur Aufgabe macht, die Schülerinnen und Schüler für die Repression des SED-Staats zu sensibilisieren.
Wir danken Frau Ottmann sowie den anderen Zeitzeugen für die Zeit und die Kraft, die sie investieren, um diese Gespräche möglich zu machen.
Herzlichen Dank auch an Frau Eich, Gedenkstättenpädagogin der Projektwerkstatt, für die ständige und tolle Unterstützung unserer Seminarkursarbeit!
A. Wittchow